Kriebelmücken – Nein danke!!

Katharina

Wir mussten lange auf sie warten, aber endlich ist sie da – Die Sonne!! Aber mit der Sonne kommen auch ungebetene Gäste zurück auf unsere Wiesen und Ställe: Die Kriebelmücken!!

Kriebelmücken sind nur wenige Millimeter groß, aber bereiten vor allem uns Pferdemenschen Kopfzerbrechen. Gerade, wenn es wärmer wird, sind sie wieder unterwegs, diese kleinen Biester.  

Hier erfährst du, wie du dein Pferd vor den Bissen der kleinen Plagegeister schützen kannst.

Inhalt:
➥ Was sind Kriebelmücken überhaupt?
➥ Warum man Kriebelmücken nicht unterschätzen sollte
➥ Abhilfe schaffen
➥ Was kann man sonst noch tun?

Was sind Kriebelmücken überhaupt?

Die Kriebelmücken sind eine Familie der Zweiflügler und gehören zu den Mücken. Weltweit leben etwa 2000 Arten dieser Tiergruppe, mehr als 50 Arten sind aus Deutschland bekannt.

Kriebelmücken sind kleine Mücken, die eher wie Fliegen aussehen. Sie sind etwas buckelig und ihre Farbe ist leicht rötlich-gelb bis schwarz. Im Unterschied zu „Stichsaugern“, wie etwa Stechmücken, sind Kriebelmücken sogenannte „Poolsauger“. Dabei erzeugen die Mandibeln (das Mundwerkzeug) zunächst eine Wunde, in der sich Blut sammelt. Das angesammtelte Blut wird dann von der Kriebelmücken aufgesaugt.

Warum man Kriebelmücken nicht unterschätzen sollte

Der Biss der Kriebelmücke ist nicht ohne: sie saugt nicht nur das Blut auf, sondern sondert dabei auch eigene Zusatzstoffe ab, die zur Betäubung der Nerven um die Bissstelle führt. So merkt das Pferd vorerst nichts. Und wenn es wieder etwas spürt, ist der ungebetene kleine Vampir schon wieder über alle Berge 👿

Und auch der freigesetzte Speichel kann sowohl beim Menschen als auch beim Pferd heftigst allergische Reaktionen auslösen.

Die Lieblingsstellen der Kriebelmücken sind vor allem Ohren, Gesicht, Mähnenkamm, Widerrist, Kruppe, Schweifrübe und Bauchnaht *AUTSCH* 🙁


Abhilfe schaffen:
Rezept für schützende und heilende Creme

Ich habe vor einigen Jahren einen Tipp von Celeste Drake (schaut unbedingt mal bei ihr vorbei 🙂 ) gelesen, wie man sein Pferd gegen die Bisse einigermaßen schützen kann. Ich habe dieses Rezept sehr erfolgreich im Einsatz, aber eine Garantie kann ich natürlich nicht geben. Aber da es bei meinen und auch bei den Pferden einer lieben Freundin sehr gut funktioniert, möchte ich es euch nicht vorenthalten.

Ihr benötigt dafür nur drei Dinge:
➤ Penaten Creme
➤ Rivanol Pulver/Tabletten
und
➤Einmalhandschuhe.

Zieht euch die Handschuhe an (und ich rate euch, sie wirklich zu tragen. Rivanol ist stärk färbend) und zerbröselt etwa 2 Rivanol Tabletten, falls ihr kein Pulver habt. Gebt nun das Pulver in die Penatencreme verrührt alles mit einem Holzspatel oder einem Stäbchen. Lasst es gut durchziehen, das kann einige Stunden. Rührt es zwischenzeitlich immer mal wieder um.

Schmiert die Creme nun an die empfindlichen Stellen eures Pferdes. Ich schmiere die Creme hauptsächlich in die Ohren und auf die Bauchnaht. Die Creme hält dort einige Tage – abhängig davon, ob ihr ein Erdferkel habt oder eine Prinzessin  😉 Da ich ersteres habe, trage ich die Creme alle zwei Tage auf, wenn die Kriebelmücken verstärkt unterwegs sind. Die Creme wirkt entzündungshemmend und durch die Penaten Creme legt sich ein atmungsaktiver Film auf die Haut, sodass die Wunden abheilen können und die Mücken nicht wieder dran sitzen. Vorbeugend kann diese natürlich auch verwendet werden. Der Film der Creme auf der Haut hält die Mücken ab, zuzubeißen.

💡 Ihr könnt die Creme auch für euch selber verwenden für kleinere Wunden. Aber gut aufpassen, sie färbt alles gelb 😆

Was kann man sonst noch tun?

Wenn es ganz schlimm ist und gar nicht anders geht, empfehle ich eine Fliegen- bzw. Ekzemerecke und/oder eine Fliegenmaske mit Ohren. Sieht zwar nicht toll aus, aber die Pferde haben immerhin etwas Ruhe (auch vor Fliegen und Bremsen) und sind nicht mehr allzu gestresst.

Besonders am Morgen und in den Dämmerungsstunden sind die Kriebelmücken sehr aktiv. Lasst euren Pferde zu dieser Zeit die Möglichkeit offen, sich im Stall/Hütte zurückziehen zu können. Wir haben einen Offenstall und die Pferde können sich immer aussuchen, ob sie reingehen wollen oder nicht. Sie nehmen es sehr gerne an. Nach Möglichkeit haltet sie auch von Gewässern fern. So praktisch ein Bachlauf ist, wenn die Mückenzeit beginnt, kann es zum Horror werden. Wir haben an jeder Koppel einen Bachlauf. Ich weiß also, wovon ich spreche 😉

Kommen wir zum nächsten Thema: Stallhygiene! Die Mücken werden von dem Pferdegeruch angezogen. Äppelt penibelst ab. Perfekt wäre es dann, wenn sich die Miste nicht in unmittelbarer Nähe der Wiese befindet. Ihr könnt eure Pferde auch duschen, wenn es warm genug ist. So werden die Pferde den Schweißgeruch los. Achtet auf ein mildes Shampoo und auf die Temperatur des Wassers. Das sollte nicht zu kalt sein, damit ihr keinen Kreislaufkollaps auslöst.


Beherzigt ihr diese paar Regeln, tut ihr eurem Pferd und euch auf jeden Fall etwas Gutes 😎

Themen: Rund ums Pferd